Wie du die Kunst des selbstbestimmten Lebens ganz einfach selbst erlangst
Was bedeutet selbstbestimmt leben überhaupt?
„DU SELBST ZU SEIN IN EINER WELT, DIE STÄNDIG EINEN ANDEREN AUS DIR MACHEN WILL, IST DER GRöSSTE ERFOLG VON ALLEM. Ralph Waldo Emerson.
Von Geburt an haben wir Menschen den Wunsch, selbstbestimmt zu leben. Wir sind kreativ, haben verrückte Ideen und wollen unsere Neugier ausleben. Manche mehr, manche weniger.
Aber was bedeutet selbstbestimmt leben überhaupt? Wie selbstbestimmt lebst Du? Und was kannst Du tun, um Dein Leben selbstbestimmter zu gestalten? All das liest Du in folgendem Beitrag.
Diejenigen, die wirklich über das gewohnte Mass hinaus den Drang nach Selbstbestimmtheit haben, also wirklich für sich selbst Stellung beziehen und eigene Entscheidungen treffen, und das oft schon mit 1-2 Jahren, die können die eigenen Eltern schon mal zur Weissglut treiben.
Eltern, die sich dann immer durchsetzen wollen, sind in diesem Fall total kontraproduktiv. Regeln, Normen, Verbote und strenge Erziehung sind hier recht fehl am Platz.
Aber genau so war es, als ich klein war. Da gab es einfach noch bestimmte Regeln, gerade beim Essen. Nicht unbedingt bei mir zu Hause, aber die Regeln kann man ja überall aufschnappen. Bei Freunden, im Kindergarten undundund. Iss deinen Teller leer. Süssigkeiten gibt es erst nach dem Essen. Wenn Du nicht aufgegessen hast, gibt es kein Eis und bitte immer das Gemüse zuerst. Viele wurden in der Kindheit auch mit Süßigkeiten getröstet, vertröstet oder belohnt. Und genau diese Muster sitzen tief.
Wie selbstbestimmt leben wir?
Die ersten 6-12 Lebensjahre unserer Kindheit sind extrem prägend.
Auf der einen Seite der Wunsch nach Selbstbestimmung, auf der anderen die Regeln der Eltern. Da diese meist unsere engsten Bezugspersonen sind wird es schwierig, Vertrauen in den eigenen Körper zu bewahren. Wir entfernen uns immer weiter von dem, was wir eigentlich sind. Von unserem SELBST. Wir lassen uns formen und das meistens, aus Angst sonst nicht mehr geliebt zu werden.
Wie selbstbestimmt bin ich eigentlich?
Jahre später, mit Mitte 30, habe ich gelernt zu reflektieren. Wir leben in einer Gesellschaft, die uns über die Medien ein Idealbild in unserem Kopf schafft. Wir denken, wir müssen etwas erfüllen, jemandem gerecht werden. Gesunde Ernährung, Sport, die Figur muss passen und auch der Erfolg im Job darf nicht ausbleiben. Wer dann noch Kinder hat, soll auch noch die Funktion der guten Mutter übernehmen, und die Partnerschaft darf natürlich auch nicht zu kurz kommen. PUH. Ganz schön viel. Ich hatte auch viele Jahre echt hohe Anforderungen an mich selbst. Vor allem was das Aussehen angeht.
Ich war sehr diszipliniert, habe auf meine Ernährung geachtet, viel Salat gegessen, wenig Fett. Habe Sport gemacht, bis zu 7 Mal die Woche. Ich dachte tatsächlich, das muss so sein. Liest man ja schließlich an jeder Ecke.
Heute lasse ich mich nicht mehr ablenken von Schlagzeilen die mir sagen, wie ich am schnellsten abnehmen oder am schnellsten laufen kann. Wie ich erfolgreich werde und welche Wege ans Ziel führen. Ich esse das, was mir schmeckt und genau so viel, wie mein Körper braucht. Ich kann nein sagen, wenn ich das Gefühl habe, dass etwas nicht gut für mich ist und ich gehe meinen eigenen Weg, ganz unabhängig davon, was andere darüber denken.
Wie? Indem ich über mein Leben bestimme. Es war ein recht weiter Weg den ich gegangen bin und ich bin immer noch unterwegs. Ich kann Dir sagen: Es lohnt sich. Aber jetzt mal zu Dir. Wie oft entscheidest Du Dich denn wirklich aus innerem Antrieb heraus für Dich?
Ein paar einfache Fragen an Dich zum selbstbestimmten Leben:
Heb Dir diese Fragen gerne für ein paar ruhige Minuten auf. Wenn Du auch nur eine geringe Ähnlichkeit zu mir hast, wirst Du sagen: Quatsch, ruhige Minute, brauch ich nicht. Ja ganz genau so hab ich das früher auch gemacht. Heute weiss ich, ich wollte einfach nicht hingucken. Denn mit je mehr Dingen wir uns beschäftigen umso mehr können wir weglaufen vor Themen, die uns in unserem Inneren beschäftigen.
Also probier es am besten einfach mal aus. Nimm Dir einen Stift und einen Zettel und stelle Dir die folgenden Frage:
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Wie oft entscheidest Du Dich wirklich für DICH?
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In welchen Situationen entscheidest Du Dich für DICH?
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Und in welchen könnte es noch ein bisschen besser laufen?
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Entscheidest Du beim Essen für DICH? Oder für jemand anders?
- Entscheidest Du in Deiner beruflichen Verwirklichung für Dich?
Es ist nicht ganz einfach. Vermutlich sagst Du: natürlich entscheide ich, dass ich mittags Salat esse. ABER – hör mal ganz genau hin und hör auf die innere Stimme, die vielleicht gerade nicht mehr so viel zu melden hat. Ich bin mir sicher sie ist noch da. Denn meistens ist der Salat eine reine Kopf-Entscheidung. Was würde Dein Bauch sagen? Was würde Dein Körper für Dich entscheiden? Ist das immer der Salat? Beobachte das gerne mal ein paar Tage.
Und dann frage dich: WARUM darf ich mich in Zukunft für mich entscheiden?
Es lohnt sich hier auch ein Blick in die Kindheit. Wie warst Du als kleiner Mensch, der noch Flausen im Kopf hatte? Wie hast Du gegessen? Und wie ging es Dir damit? Was wolltest Du schon immer werden? Welchen beruflichen Traum hast Du Dir in Deiner Kindheit ausgemalt? Wie ging es Deinen Eltern damit? Wer hatte das Sagen? Und welchen Tipp würdest Du Deinem kleinen ICH heute geben?
Ich habe folgende Tipps, um Dich im selbstbestimmten Leben wiederzufinden:
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Sei wachsam. Hör genau hin, was Dein Körper dir sagt. Denn ich kann Dir versichern: Dein Körper weiss Bescheid. Dein Verstand ist es, den Du überzeugen musst, dass es der richtige Weg ist.
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Nimm Dir Zeit zum Reflektieren. Probier’s mal nach dem Essen: Hör hin und achte auf das, was Dein Körper Dir sagt. Sättigung? Unzufriedenheit? Leere? Völlegefühl? Es gibt viele Merkmale und Signale, die Dein Körper Dir gibt. Jetzt ist es an Dir, sie zu hören.
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Und dann? Verurteile dich nicht. Akzeptiere Dein Verhalten, auch wenn es noch nicht der perfekte, selbstbestimmte Zug war, den Du gemacht hast. Schritt für Schritt.
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Der letzte und wichtigste Schritt: Sei mutig. Steh für Dich ein. Entscheide Dich FÜR Dich. Das heisst manchmal auch, sich GEGEN etwas oder jemand anders zu entscheiden. Du darfst Deine Meinung äussern. Du darfst sagen, was für Dich richtig ist. Und das darf auch etwas sein, was sonst keiner vertritt. Tue genau das, wonach Dir ist und was gut für Dich ist.
Viel Erfolg beim Umsetzen dieser Tipps. Ich freu mich über dein Feedback!