Warum wir an einer Beziehung festhalten, obwohl sie uns nicht mehr fördert

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Bist Du noch Du, oder bist Du schon die Beziehung?

Gerade in Langzeitbeziehungen verschwimmen die klaren Kanten des Einzelnen. Irgendwann kann es sich anfühlen, als ob man sich selbst verloren hätte. Man hat so viel Zeit damit verbracht die Gedanken und Bedürfnisse danach auszurichten, was der Partner, was die Beziehung und was möglicherweise die Kinder brauchen, dass man auf einmal
inne hält und sich frägt: Wo und wer bin ich denn eigentlich? Was ist mit meinen persönlichen Bedürfnissen, Träumen und Vorstellungen? Was sind die Dinge, die ich will?
Und dann bleibt man trotzdem da, weil einem der Gedanke im Weg steht, dass man bloß nicht zu schnell aufgeben darf. Die Verpflichtung, immer weiter in die Beziehung zu investieren, sehen wir als ein MUSS.

Der Prozess der Entwicklung

Wir verändern uns in 5, 10 oder möglicherweise 20 Jahren persönlich. Das was einmal „Arsch auf Eimer“ war, wird auf einmal zu eng. Vielleicht hatten wir nie eigene Ziele und das ist heute anders. Vielleicht fehlte zu Beginn der Beziehung auch das Wissen darüber, was man braucht und heute ist es einem klar. Und vielleicht hat man seine Bedürfnisse der Beziehung untergeordnet und sieht sich jetzt gewachsen und selbstbewusster. Vielleicht war auch immer etwas anderes wichtiger – und heute erkennst Du im Ansatz Deine eigene Bedeutung im Leben.

Die Wahrheit und das Problem dahinter

Die Wahrheit: Zu einer Beziehung gehören immer zwei. Und wenn Du schon so lange mit Jemandem zusammen bist, dann hast Du bereits viele Male versucht die Beziehung auf ein immer neues, erwachseneres Level zu heben. Ein Level, wo Du Deine gewonnenen Entwicklungen der Jahre integrieren kannst und man sich gemeinsam als Paar entwickelt. Doch nicht jeder Partner hat diese emotionale Bereitschaft gemeinsam zu wachsen. Sie bleiben da stehen, wo alles begonnen hat, weil ihnen die Reife fehlt auf emotionaler Ebene die Veränderungen mitzugehen, die nötig sind, um persönliches Wachstum zu erzielen. Das macht uns, verständlicher Weise, traurig und wir wollen es nicht wahr haben.

Das Problem: Ein zutiefst menschliches Problem ist, dass wir an Menschen kleben bleiben, die wir einmal als gut für uns bezeichnet haben. Wir wollen sie behalten, obwohl sie uns nicht mehr gut tun. Wir schaffen es nicht, diesen Menschen loszulassen. Wir erfinden immer neue, selbstbetrügerische Modelle, um die Beziehung aufrecht zu halten.

Was kannst Du tun, wenn Du an einer Beziehung festhältst, die Dich nicht fördert?

  • Erkenne Taten und Versuche an, die Du unternommen hast, um Dich und die Beziehung voranzubringen.
  • Nimm die rosarote Brille ab und werde Dir klar darüber, wer Dein Partner ist, was er leisten kann und was nicht. Werde Dir klar darüber, was euch unterscheidet, was Du brauchst und worin der Unterschied zu Deinem Partner liegt.
  • Werde Dir bewusst darüber, in welchen Situationen Du Dich selbst belogen und Zugeständnisse gemacht hast. Sie hemmen Dein Wachstum und Deine persönliche Freiheit.
  • Werde Dir der gemeinsamen Erlebnisse, Erfahrungen und Momente bewusst. Sei Deinem Partner dafür dankbar. Das hilft Dir, durch die positive Wahrnehmung mehr Leichtigkeit im Prozess des Loslassens zu erhalten.
  • Human Design